Berechnen

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Die Funktion "Berechnen..." erreicht man über den ersten Eintrag im Menü "Transformieren". "Berechnen" wird verwendet, um aus den Werten einer oder mehrerer Variablen einen Wert für eine neue Variable zu berechnen. Die Funktion wird benötigt, um Indizes (Singular: Index) zu berechnen oder Variablen für Analysen zusammenzufassen, wenn Mehrfachantworten nicht geeignet sind.

Das Berechnungs-Menü

Das Berechnungs-Menü enthält links eine Liste der verfügbaren Variablen. Darüber ist ein Feld für den Namen der Variable, in die das Ergebnis der Berechnung geschrieben werden soll. Rechts daneben ist das Feld, in das die Berechnungsvorschrift eingetragen wird. Darunter befindet sich die schon vom Fälle auswählen bekannte Tastatur zur Eingabe von Operatoren. Rechts sind Auswahlfelder für statistische und mathematische Funktionen. Im unteren Bereich des Fensters kann man, genau wie beim Recodieren, Bedingungen angeben, bei deren Vorliegen die Berechnung ausgeführt werden soll.

Beispiel: Saldo

Für das Beispiel wurden die Variablen zur SPD-Meinung und CDU-Meinung der "Befragten" des Beispieldatensatzes so recodiert, daß die Werte 1 und 2 (schlecht) zu -1, die Werte 4 und 5 (gut) zu +1 und die Mitte, die 3, zur 0 werden. Unter einem Saldo versteht man die Differenz zwischen positiven und negativen Bewertungen (wird häufig bei Inhaltsanalysen verwendet, um z.B. die Gesamttendenz eines Beitrages oder einer Sendung zu berechnen). Durch die Transformation von negativen Bewertungen in negative Zahlen und den Nullwert der neutralen Bewertung müssen die recodierten Variablen spdmngre und cdumngre nur noch addiert werden. Die neue Variable, in die das Ergebnis geschrieben wird, wird einfach "saldo" genannt (es ist immer praktisch, wenn Variablen "sprechende" Namen haben).

Nach einem Klick auf OK werden für jeden Fall die recodierten Werte für CDU und SPD addiert und in die Variable saldo geschrieben. Wie beim Recodieren müssen neu berechnete Variablen zunächst in der Variablenansicht mit brauchbaren Eigenschaften versehen werden. Wenn negative Werte auftreten können, ist es wichtig auch bei einstelligen Variablen das Spaltenformat mit zwei Stellen anzugeben, weil eine für das Minuszeichen benötigt wird. Besonders wichtig sind die Variablen- und die Wertelabel, damit man später weiß, welche Berechnung zu der neuen Variable geführt hat und was die berechneten Werte bedeuten.

Die Interpretation von Saldi kann durchaus anspruchsvoll sein. Im vorliegenden Fall könnte man die Summe der Meinungen zu SPD und CDU als Meinung über die Große Koalition interpretieren. -2 und +2 würden beispielsweise Ablehnung bzw. Zustimmung zu beiden Parteien und damit vermutlich auch zur Koalition bedeuten. Eine Häufigkeitsauszählung der neuen Variable gibt Auskunft darüber, wie beide Parteien insgesamt bewertet werden.

Beispiel: Index

Ein weiteres Beispiel für den Nutzen der Funktion "Berechnen..." sind multiplikative oder additive Indices. Beispielsweise kann man jedem Befragten, der ein bestimmtes Item auswählt, einen oder zwei Punkte dafür geben. Dann kann man für jeden Befragten die Gesamtpunktzahl durch Addition ermitteln. Handelt es sich bei Nichtvorliegen eines bestimmten Items um ein "Totschlagkriterium", so wählt man einen multiplikativen Index: Der Indexwert wird Null, sofern einer der Ausgangswerte 0 ist. Derartige Indizes kann man beispielsweise verwenden, wenn die Eignung von Bewerbern überprüft werden soll. Hat ein Bewerber eine bestimmte Qualifikation nicht, wird die dafür stehende Null mit allen anderen Werten multipliziert, das Produkt wird Null und der Bewerber scheidet aus. Indices können freilich auch durch wesentlich kompliziertere Berechnungen als Addition und Multiplikation erzeugt werden. Die Vorgehensweise ist dann jedoch stark von den Gegebenheiten und Anforderungen des konkreten Projekts abhängig.